Castor Stop - Gorleben soll leben

Bundesumweltminister Norbert Röttgen spricht von Dialog und Transparenz, outete sich aber im Schnelldurchgang als Basta-Politiker: Gorleben soll als Atommüll- Endlager ausgebaut werden, ohne Vorgespräche, alternativlos, ohne eine formale rechtliche Beteiligung der Bevölkerung.

Als Reaktion wird es auch in diesem Herbst wieder bewegte und bewegende Tage im Wendland geben: Aus Protest gegen den strammen Atom-Kurs der Bundesregierung erwartet die BI Lüchow-Dannenberg im November erneut zigtausende Menschen zur Kundgebung in Sichtweite der Castor-Verladestation in Dannenberg. Tausende werden sich in den Tagen danach an den unterschiedlichsten Aktionen zum Stopp des Transports beteiligen. Erneut werden Kirchen und Gemeindehäuser, Camps und Privathaushalte Schutz und Wärme bieten und die auswärtigen Protestler willkommen heißen.

„Atomstaat und Rechtsstaat beißen sich. Wenn der Castor rollt, bleibt die Demokratie auf der Strecke.“ Die Bürgerinitiative ruft deshalb erneut dazu auf, sich den Protesten im Wendland anzuschließen: "Wir rufen alle Menschen auf, sich im November auf den Weg nach Dannenberg, Gusborn, Quickborn oder Gorleben zu machen, um mit den Füßen gegen den Atomkurs der Regierung abzustimmen. Schon im vergangenen Jahr wurde in Harlingen bei der Schienen-Sitzblockade von Tausenden von Menschen deutlich, dass mit vertretbaren polizeilichen Mitteln der Castor-Transport nicht durchsetzbar ist. In diesem Jahr gibt es eine weitere Chance: Wenn wir mit zehntausend Menschen auf die Strecke gehen, kommen sie mit Gorleben nicht durch."

Das Celler Forum gegen Atomenergie wird einen Bus zur Auftaktkundgebung stellen (Kosten ca. 10 EUR) Anmeldungen unter: forum-gegenatomenergie [at] gmx [punkt] de.
Aktuelle Infos unter www.gorleben-castor-2011.de

Die Kundgebung am Samstag, den 25.11.11, gegen den erwarteten Castortransport wird von einem Bündnis organisiert, unterstützt von etlichen Menschen im Wendland und ganz Deutschland. Die Erstunterzeichner des nebenstehenden Aufrufs sind: BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, Bäuerliche Notgemeinschaft, contrAtom, widerSetzen, KURVE Wustrow, wider- Stands-Nest Metzingen, Kampagne Castor Schottern.

Acht Atomkraftwerke musste die Regierung abschalten, die Laufzeitverlängerung zurücknehmen - nach der entsetzlichen Reaktorkatastrophe von Fukushima hat die Anti-Atom- Bewegung große Erfolge errungen. Es waren erste Etappensiege - jetzt geht es weiter!

Wenn im Herbst der Castor-Transport ins Wendland rollt, wird damit der Atommüllstandort Gorleben weiter zementiert. Während die Regierung über ein Endlagergesetz entscheidet, fordern wir mit einer Großdemonstration das endgültige Aus für den Schwarzbau Gorleben. Demonstrieren Sie mit!

Weltweit gibt es kein Endlager, das hochradioaktive Abfälle für eine Million Jahre sicher von der Biosphäre abschließt. Wie schnell die Endlagerpläne platzen, zeigen havarierte Atommülllager. Die Asse säuft ab, Morsleben stürzt ein.

Mit Gorleben kommen sie nicht durch! Der Endlagerstandort Gorleben wurde in den 1970er Jahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit willkürlich ausgewählt - aus rein politischen Gründen. Im letzten November wurde die "untertägige Erkundung" nach zehn Jahren Baustopp von Bundesumweltminister Röttgen wieder aufgenommen. Täglich werden dort Fakten geschaffen - trotz Wasser von oben und Gas von unten.

In diesem Herbst will die Regierung ein Endlagersuchgesetz beschließen. Es droht zu einem "Gorleben-Durchsetzungsgesetz" zu werden - mit Kriterien, die Gorleben weiter als Endlagerstandort ermöglichen sollen. Wir fordern das endgültige Aus für das Endlagerprojekt im maroden Salzstock Gorleben! Atomkraft? Stilllegen! Die Reaktorkatastrophe von Fukushima hat erneut gezeigt, dass Atomkraft nicht beherrschbar ist. Auch wenn uns die Abschaltung von acht Atommeilern freut: Wir streiten dafür, dass jetzt alle Atomkraftwerke bei uns und weltweit abgeschaltet werden, bevor der nächste GAU passiert. Wir fordern das Ende der Atomindustrie - vom Uranabbau und -anreicherung bis zu den Atomexporten.

Wir sind viele: Auf ins Wendland!

Die letzten Monate haben gezeigt: Eine Politik, die über die Köpfe der Menschen hinweg entscheidet und nur Konzerninteressen bedient, ist auf Dauer nicht durchsetzbar, wenn wir uns gemeinsam zur Wehr setzen. Allein durch Parlamentsbeschlüsse wird es kein Ende der Atomkraft geben - es braucht den Druck von der Straße. Stimmen wir ab, mit Händen und Füßen, wenn der nächste Castor ins Wendland rollt. Castor Stop - Gorleben soll leben!