Editorial

„Unter dem Pflaster, ja da liegt der Strand, komm reiß auch du ein paar Steine aus dem Sand.“

Angi Domdey

Das erste Mal seit längerem war unsere kleine Redaktion sich in der Beurteilung unserer kleinen Welt uneins. Worum ging’s? Um das Stadtentwicklungsprojekt Allerinsel. Der Artikel auf den Seiten 3-4 war einer gefühlten Mehrheit trotz seiner skeptischen Anteile zu sehr »Green New Deal«. Sollen wir uns wirklich ernsthaft damit beschäftigen, dass begüterteren Schichten ein innenstadtnahes Wohnen an der Aller ermöglicht wird? Müssen wir nicht diese »Privatisierung öffentlichen Raums« kritisieren? Gibt’s keine besseren Ideen für dieses schöne Stück Stadt, als Wohnungen darauf zu errichten, an denen es in Celle nicht gerade einen Mangel gibt? Muss nicht auch im Gegenteil bei der Versiegelung eine Umkehr her?

revista 57

Ihr merkt: Wir nehmen »Peak everything« und die Postwachstumsdiskussion, mit der wir euch seit einigen Ausgaben füttern, ernst. Allerdings wollten wir euch letztlich den Gegenstand unseres Streits nicht vorenthalten. Und wir verbinden dies mit der Aufforderung, uns zu schreiben, was ihr eigentlich davon haltet, wie mit diesen 22 ha Allerinsel umgegangen werden soll?

Bedanken müssen wir uns bei den Besucher_innen der Benefiz-Party im Dezember & besonders bei Stereopaul und dem Bunten Haus. Nicht nur die Spendendose auf dem Tresen, sondern auch einige Kontobewegungen zeigen: Wir wollten Scheine sehen, ihr habt uns Scheine gegeben – dafür an alle hier ungenannten, aber uns bekannten Spender_ innen ein großgeschriebenes THX.

Bis denn – eure revista