Editorial

"Tired with all these, for restful death I cry,
As, to behold desert a beggar born,
And needy nothing trimm'd in jollity,
And purest faith unhappily forsworn,
And guilded honour shamefully misplaced, …"

usw. usw. klagt der olle Shakespeare vor sich hin in seiner wunderbaren »Sonate 66«, deren Anfangszeilen wir einfach mal so unserer 66. Ausgabe voranstellen. Es könnte auch ein Kommentar sein zum Zustand der politischen »Kultur« in diesem unserem Lande.

Trotzdem gibt’s in diesem Heft kaum ein Wort zur Wahl. Warum auch? Die einzige konstante Erfahrung der letzten Jahre: Nach Wahlen findet ein neuer Schub der Umverteilung von unten nach oben statt.

revista Nr. 66

Und auch falls »die« Ursel & »der« Jürgen künftig das Land »regieren«, würde sich dieses niedersächsische Traumpaar vor allem um den Standort kümmern. Aber: Eine starke linke Parlaments-Opposition kann nicht schaden, wenn sie denn das betreibt, was auch unser Geschäft ist: Kritik am Bestehenden. Dass wir mal ein Thema der »großen Politik« auf dem Titel haben, hängt vor allem damit zusammen, dass wir lokal nichts Knackiges gefunden haben. Zu Prism, Tempora & Co. findet ihr ein paar Gedanken in den Laternengesprächen.
Und genießt den hoffentlich noch sonnenreichen, spätsommerlichen September ...

 

 

bis denne eure revista