Am Abend des 20. Juli 2013 fand in Lachendorf ein Rechtsrock-Konzert mit ca. 60 Personen überwiegend aus den neuen Bundesländern statt, aber auch Snevern Jungs und Düütsche Deerns waren anwesend. Ursprünglich sollte das Konzert in Mellin im Altmarkkreis in Sachsen-Anhalt stattfinden, wurde aber von den Nazis drei Tage vor dem Konzert aufgrund von Auflagen der Behörden nach Niedersachsen verlegt. Genaueres konnte ab Samstagmittag unter einer Handynummer bei den Organisatoren abgefragt werden. Schließlich stellte sich Lachendorf als Veranstaltungsort heraus, auf einem Gewerbegrundstück im Gockenholzer Weg. Der Eigentümer erklärte dazu, dass es sich um eine private Veranstaltung handeln würde. Ihm sei bewusst, dass es sich um ein "Skinhead-Treffen" handelte und er sei damit auch einverstanden.
Als Veranstalter des Konzerts stellte sich der in rechten Kreisen bekannte Andreas Nickel heraus, der bereits 2006 ein Nazikonzert in Celle Neustadt-Altenhäusen veranstalten wollte, das dann aber polizeilich untersagt wurde. Zu der Zeit bewegte sich Nickel in Kreisen der sog. "Freien Nationalisten Altmark-West" und dem "Selbstschutz Sachsen-Anhalt" (SS-SA).
Angekündigt waren die rechten Gruppen Rampage, Abtrimo und Likedeelers. Auf der Facebook-Seite von Abtrimo wurde offen für das Konzert geworben. Das Hamburger Bündnis gegen Rechts zu den Hamburger Bands Abtrimo und Likedeelers: "Die Band Abtrimo stellt sich in ihrem Lied "Sound der 80er" selbst in die Tradition der bedeutendsten englischen Naziband "Skrewdriver", welche auch die internationale, in Deutschland im Jahre 2000 verbotene Organisation "Blood & Honour" mit aufbaute. In dem Lied besingt Abtrimo "Gewalt und Hass". Dass sich die beiden Hamburger Bands gar in die Nähe von Naziterroristen stellen, verdeutlicht ihre 2012 gemeinsam aufgenommene Platte mit dem Titel "Norddeutscher Untergrund - der erste Streich!" Eine eindeutige Anspielung auf die Terrororganisation "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU), die ihre Morde in dem widerlichen "Paulchen-Panther-Video" als "Streiche" in Folge abfeierte."
In Lachendorf gab es keine Auflagen wie in Mellin - das Konzert wurde im Vorfeld einfach gar nicht registriert! Erst als ortsansässige Journalisten informiert wurden und von dieser Seite bei der Celler Polizei nachgefragt wurde, zeigte sich diese ein bisschen überrascht. Braunschweiger Polizisten wurden dazugerufen, sie machten den Eindruck durchaus bereit gewesen zu sein, den Spuk zu beenden. Die Celler Polizei wertete die Veranstaltung aber als privat, und ordnungsrechtlich sei nichts zu beanstanden. Also beschränke sich die Polizei auf Beobachtung des Ganzen. Der Lachendorfer Gemeindedirektor hat allerdings Zweifel daran, dass es sich um eine "private" Veranstaltung handelte, nachdem auf Facebook über die Verlegung des Konzerts informiert wurde. Er meint, es müsse geklärt werden, ob der Grundstückseigentümer den Skinheads oder Neonazis angehöre: "Wenn ja, haben wir ein Problem". Die Polizei hat angeblich keine Erkenntnisses darüber, dass dies so sei, naja, zumindest war er mit einem "Skinhead-Treffen" auf seinem Grundstück einverstanden. Der Lachendorfer Gemeindedirektor: "Wir haben den Grundstückseigentümer angeschrieben und ihm mitgeteilt, dass wir nicht angetan sind". Man erwarte, dass das Grundstück nicht erneut für solche Veranstaltungen überlassen werde. Na, schauen wir mal.
Ob das Konzert für die Nazis ein Erfolg war, ist nicht klar. Sie konnten erst sehr spät anfangen, angeblich haben auch nicht alle Bands gespielt (laut Celler Polizei nur zwei Personen, von welcher Band wissen sie nicht), laut Indymedia dröhnte bis in die späte Nacht die Nazimusik durch das Gewerbegebiet. Jedenfalls war am nächsten Morgen das Gelände weitestgehend leer, lediglich einer war noch beim Aufräumen zu sehen. Der Letzte macht das Licht aus.