Das gängige Argument gegen den menschengemachten Klimawandel ist simpel: Klimaschwankungen habe es schon immer gegeben. Insofern sei die derzeitige Klimaerwärmung eine natürliche Erscheinung. Es gebe also keinen Grund zur Panik. Wissenschaftler der Universität Bern haben dieses Argument nun weitgehend entkräftet. Raphael Neukom und sein Team des Geografischen Instituts der Universität Bern erforschten, dass es einen erheblichen Unterschied zwischen den früheren Kalt- und Warmzeiten sowie der derzeitigen Klimaerwärmung gibt. In früheren Zeiten traten die Klimaschwankungen vor allem regional und zu unterschiedlichen Zeiten auf. Zurzeit würden die Temperaturen überall auf der Welt und gleichzeitig steigen. „Das ist ein starker Hinweis, dass die von Menschen verursachte globale Erwärmung beispiellos ist.“ Ähnlich warnende Worte findet Mojib Latif, Klimaforscher vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel: „Was wir zurzeit erleben, ist so extrem schnell, dass man das einfach nicht mehr mit natürlichen Faktoren erklären kann. Der Anstieg der Temperaturen seit einigen Jahrzehnten hat wirklich eine völlig neue Qualität.“ Prof. i.R. Dr. Thomas Hauf, Physiker und Meteorologe an der Leibnitz Universität Hannover erklärt: „Unbestreitbar ist: Der Klimawandel ist in vollem Gange und die Menge des Kohlendioxid-Ausstoßes ist daran erheblich verantwortlich.“

Im Frühjahr 1972 setzte ein 17- köpfiges Forscher­team eine eindringliche Warnung in die Welt. Die Menschheit, hieß es, arbei­te direkt auf ihren eigenen Untergang hin. Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der In­dustrialisierung, der Um­weltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen un­verändert anhält, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht sein. Diese apokalyptische Warnung wurde 1972 in einem schmalen Bändchen der Öffentlichkeit präsentiert. „Die Grenzen des Wachstums - Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit“ lautete sein Titel und sollte sich in das kollektive Gedächtnis einschreiben. Inzwischen ist fast ein halbes Jahrhundert vergangen und trotz dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse und dieser bedrohlichen Voraussagen, ist ein kollektives Umdenken oder eine Handlungsumkehr ausgeblieben. Angesichts der inzwischen deutlich erkennbaren Klimakrise hat Greta Thunberg im Frühjahr 2019 auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos alle Menschen zum sofortigen Handeln aufgerufen: „Ich bin hier, um zu sagen: Unser Haus steht in Flammen. Alle politischen Bewegungen und die Medien haben bisher versagt, um wirkliche Veränderungen herbeizuführen. Es ist keine Zeit mehr, höflich darüber zu reden. Jetzt ist Zeit, Klartext zu sprechen. Es gibt keine Grauzone mehr, wenn es ums Überleben geht. Es scheint, als wären Geld und Wachstum unsere einzigen Sorgen. Das muss sich ändern.“ Greta Thunberg beendete ihre Rede mit den Worten: „Ich will euch keine Hoffnung geben. Ich will, dass ihr in Panik geratet.“

Bis heute ist bei den Celler Entscheidungsträgern in Bezug auf Klima, Umwelt und Natur nur Gedankenlosigkeit und Untätigkeit erkennbar. Wohlstand und Wachstum beherrschen weiterhin ihre Maxime. Der verantwortungslosen Celler Politik- und Meinungsgesellschaft ist es inzwischen gelungen Umwelt- und Naturschutz als Bedrohung für den Menschen darzustellen. Unverantwortliche Planungen und Entscheidungen gegenüber den zukünftigen Generationen häufen sich gerade:

? Neue Naturschutzgebiete werden im Celler Land gar nicht erst zugelassen. Erst nach Androhung hoher Strafzahlungen (ca. 12 Mio. Euro) durch die EU hat der Celler Kreistag jetzt mit reichlich Verspätung fehlende Natura-2000-Gebiete im Aller-Urstromtal gesetzlich als Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen. Die Ausweisung als Naturschutzgebiet war im Kreistag nicht mehrheitsfähig. Aus dem Protokoll der vorangegangenen Ausschusssitzung: „Herr Dr. Voss (FDP) merkte an, dass es sich bei dem zu sichernden Gebiet um eine vom Menschen geprägte Landschaft handele. Daher sei das richtige Instrument zum Schutz dieser Landschaft der Landschaftsschutz, mithin ein Landschaftsschutzgebiet und nicht ein Naturschutzgebiet. Schließlich bezweifelte er allgemein, dass die Natur durch Naturschutzgebiete positiv beeinflusst werden könne, da die Naturzerstörung ursächlich auf die weltweite Überpopulation des Menschen zurückzuführen sei.“ Gleichzeitig will Landrat Klaus Wiswe „einen kleinen Beitrag für den Klimaschutz“ leisten indem er die Landkreisverwaltung bei der Aktion: „Radfahren gegen die Erderwärmung“ mit kostenlosem Leitungswasser aus den Landkreis-WCs beglücken will.

? Das Naturschutzgebiet „Untere Allerniederung“ ist von der Vernichtung durch die Verkehrsplaner der Ostumgehung bedroht. Eine großflächige Zerstörung und Versiegelung der letzten stadtnahen Naturlandschaft wird ausschließlich zugunsten des Straßenverkehrs billigend in Kauf genommen. Die MdB Otte (CDU) und Lühmann (SPD) überschlagen sich im Wettrennen um die Beschaffung der mindestens einhundert Millionen Euro für den Bau des 5,3 Kilometer langen Teils der Verkehrs-Trasse.

? Die Kreuzung Nordwall/Wehlstraße ist gerade in ein vielspuriges Autoparadies umgebaut worden und viele Millionen Euro werden jetzt rücksichtslos aufgewendet, um den Nordwall gegenläufig für den LKW und PKW Verkehr anziehend attraktiv zu gestalten. Es ist absehbar, dass damit zusätzlicher Verkehr in die Innenstadt fließen wird und zusätzliche Emissionen erzeugt werden. Was mit den jetzigen Abrissflächen am nördlichen Nordwall geschehen soll weiß heute niemand.

? Der Kollersche Wald im Ortsteil Klein Hehlen soll komplett abgeholzt werden, um den Investor ein „qualitativ hochwertiges“ Wohnquartier entwickeln zu lassen, das an diesem Standort für die Stadtplaner „einmalig und deshalb alternativlos“ ist. Auch hier ist nicht nur die Profit maximierende Abholzung eines ganzen Waldes zu verurteilen, sondern auch die anschließend vollständige Versiegelung dieser Fläche mit Gebäuden und Straßen. Bei den neuen Gebäuden wird vorrangig der Baustoff Zement-Beton eingesetzt werden. Die CO2-Bilanz des Baustoffs Zement fällt verheerend aus: Bei der Produktion entstehen gewaltige Mengen des Klimagases Kohlendioxid. Jüngsten Schätzungen zufolge verursacht die Zementherstellung acht Prozent der weltweiten CO2- Emissionen. Eine Tonne CO2 für jede Tonne Zement. Wegen der lautstarken Proteste gegen die Abholzung hat unser städtebaulicher OBerschlaumeier Nigge nun die Investoren des Kollerschen Waldgebietes zum Gespräch gebeten. Worüber wollen die sich unterhalten? Über die Rettung des brasilianischen Regenwaldes?

? Die Wald- und Landwirtschaftsfläche gegenüber WALLACH wird für die zukünftige gewerbliche Nutzung kahl geschlagen. Nicht nur in Westercelle gibt es derzeit genügend vorhandene freie Gewerbeflächen, die noch lange nicht ausgenutzt sind. Das Straßennetz der neuen Gewerbefläche wird für zusätzliche Verkehrsströme (Lieferverkehr) und für zusätzliche Emissionen sorgen.

? Für den notwendigen Neubau des Feuerwehrgerätehauses wird ein Waldgebiet in Westercelle mal eben „entwidmet“ um abgeholzt und bebaut zu werden. Ein „beschleunigtes Verfahren“ ohne Umweltprüfung lässt sich widerstandslos umsetzen, da sich das Gelände ja im Besitz der Stadt Celle befindet und man kein Geld für ein geeigneteres Baugrundstück ausgeben will. Es ist absehbar, dass es danach nicht mehr lange dauern wird bis die restliche Waldfläche auch dem kurzfristigen Profit geopfert wird.

? Planlos sind auf der der Allerinsel für zukünftige Immobilien-Investoren vorsorglich schon mal unzählige Bäume (vorwiegend gesunde, ausgewachsene Eichen) gefällt worden. Eine dringend notwendige Baumschutzsatzung für die Stadt Celle, die solche planlosen Abholzungsaktionen untersagen würde, ist nicht in Sicht. Statt sich für den Erhalt des noch vorhandenen Baumbestandes in der Stadt Celle einzusetzen, stellt die FDP Ratsfraktion einen entlarvend populistischen Antrag „für den Klimaschutz“: In den nächsten zehn Jahren sollen 2500 Bäume gepflanzt werden. Zur Neuanpflanzung empfiehlt die FDP u.a. die Eiche. Gerade dieser sehr langsam wachsende Baum benötigt während seiner Wachstumsphase etwa 100 Liter Wasser pro Tag. Wer soll diese Dauerpflege über die ersten Jahre übernehmen? Etwa diejenigen, die die vielen, innerhalb eines Jahres, verendeten Eichen- Neuanpflanzungen entlang der Überflutungsflächen auf der Allerinsel zu verantworten hatten? Die Stadt Celle ist ja nicht einmal in der Lage, die vielen klimagestressten Altbestände in den Stadtparks zu pflegen. Die Stadt Essen ist seit 2001 mit einer mustergültigen Baumschutzsatzung ausgestattet und pflanzt Jahr für Jahr 800 klimaresistente Baumarten (keine Eichen) an.

? Für den Amateursport des VfL Westercelle ist die Natur-Rasenfläche nicht mehr gut genug. Für schlappe 800.000 Euro wird ein Kunstrasen angeschafft, mitfinanziert aus Steuergeld von Stadt und Landkreis Celle. Der laufende Unterhalt und seine Entsorgung werden weitere hohe Kosten nach sich ziehen. Für den Erhalt der Bespielbarkeit ist ein regelmäßiges „Einstreu“ erforderlich. Auf den über 6000 Kunstrasenplätzen in Deutschland besteht dieses „Einstreu“ überwiegend aus Gummigranulat (Mikroplastik) von dem pro Jahr und Platz mehr als drei Tonnen ausgebracht werden müssen. Angeblich will der VfL Westercelle kein Plastikgranulat sondern Quarzsand einsetzen, um die EU-Richtlinien zu erfüllen. Fragt sich nur, wie man den Nutzungsabrieb des Kunstrasens anders als „Mikroplastik“ bezeichnen will. „Plastik-Heu“?

Während andere Städte den Klimanotstand ausrufen und damit alle Entscheidungen unter Klimavorbehalt auf ihre Auswirkungen und ihre Verträglichkeit mit dem Klimaschutz stellen, werden in Celle Satzungen, Vorschriften und Verordnungen so lange hingebogen bis ihre eigentlichen Funktionen ausgehebelt sind.

? Für die Tötungen der streng geschützten Maulwürfe im Französischen Garten, die einer Privatperson hohe Strafen bescheren würde, hat sich die Untere Naturschutzbehörde „aus Gründen der öffentlichen Sicherheit“ (Stolperfalle Maulwurfshügel) eine Ausnahmegenehmigung erstellt. Dementsprechend müsste bei dem derzeitigen, erbarmungswürdigen Zustand unserer vertrocknenden Park-Bäume „aus Gründen der öffentlichen Sicherheit“ (Astbruch) der Schloßpark, der Französische Garten und die Triftanlagen gerodet werden.

? Im Neubaugebiet Kieferngrund haben sich viele Grundstücksbesitzer statt der baugesetzlich vorgeschriebenen Grünflächen, verbotene Schotterflächen zugelegt. Mit der Begründung, dass die Anwendung der Niedersächsischen Bauordnung nur für private Flächen gilt, wurden auch die dort von der Stadt angelegten Versickerungsmulden mit Schotter („Mineral-Mulch“) verfüllt. Erklärend zur Niederschlagswassergebühr weist die Stadt Celle Schotterflächen für die Regenwasserversickerung als ungeeignet aus: „Rasengittersteine, Ökopflaster, Schotterbefestigungen o. ä. werden nicht als gebührenmindernd berücksichtigt, da hier erfahrungsgemäß – vor allem bei Starkregen – Regenwasser abgeleitet wird. Außerdem werden diese Flächen nach und nach verdichtet und nehmen zunehmend weniger oder gar kein Regenwasser mehr auf.“ CDU-Fraktionsvorsitzender Heiko Gevers ließ sich in der Ratssitzung zu der absurden Aussage hinreißen: „In der Bauordnung ist nichts in Stein gemeißelt. Der Begriff Grünfläche ist juristisch nicht eindeutig definiert. Käme es lediglich auf die Farben an, wäre eine grüne Asphaltdecke auch eine Grünfläche.“

Diese Beispiele verantwortungsloser Handlungsszenarien von Verwaltung und Politik dürfen jedoch nicht von unserer täglich wiederkehrenden individuellen, verantwortungslosen Handlungsweise ablenken. Allein unser unreflektierter Lebensmittelkonsum erweitert Tag für Tag die ungelösten globalen Probleme wie z.B. Energie- und Wasserverschwendung, Regenwaldabholzung, Umweltvergiftung, Plastikmüllerzeugung, Arbeitskraftausbeutung, Treibhausgasemission durch Fleischproduktion. Völlig selbstverständlich benutzen wir im digitalen Zeitalter sämtliche von der Cybermafia erdachten „Bequemlichkeiten“ wie: FACEBOOK, INSTAGRAM, YOUTUBE und GOOGLE. Dass wir mit dieser „kostenlosen“ Nutzung nicht nur unsere persönlichsten Daten preisgeben, sondern auch einen gewaltigen Energieverbrauch für die Rechenzentren dieser Erde auslösen, vergessen wir nur all zu gern. Zehn Prozent aller globaler elektrischer Energie verbraucht allein die Funktion des Internet. Wir bestellen mal eben bei AMAZON Dinge, die wir nicht brauchen, um sie dann ebenso gedankenlos zurückzusenden, und wundern uns über die zusätzlich vom Lieferverkehr verstopften und verpesteten Straßen.

Unser Lebensstil gilt heute in vielen Regionen der Welt als Non-Plus-Ultra. Wir müssen uns schnellstens vom Wachstums-Wahn verabschieden. Wenn es uns nicht gelingt, wie können wir es dann von den Milliarden Menschen erwarten, die aus ihrer Sicht nachholend genau dahin kommen wollen.

Die klitzekleine Welt vor unserer Haustür gibt - wie oben gezeigt - wenig Anlass zu Hoffnung. Wir alle benötigen zum Leben ein Minimum an Nahrung, Kleidung, Wasser und Energie. Es wird für jeden Einzelnen schwer umsetzbar sein, sich auf dieses Minimum zu beschränken. Das stetig ansteigende Bevölkerungswachstum macht diese Herausforderung nicht einfacher. Wissenschaftler*innen verweisen zu Recht auch auf einen schärfer werdenden "Generationenkonflikt" um die Frage künftiger Lebensbedingungen. Sie berechnen die Kosten für die Nichteinhaltung der europäischen Klimaziele mit 62 Mrd. Euro bis zum Jahr 2030. Der vom Menschen beschleunigte Klimawandel wird sich vielleicht nicht aufhalten lassen, aber statt den drohenden Untergang zu beschwören, werben die Sachverständigen für den sofortigen Aufbruch. Für Celle würde dieser Aufbruch den sofortigen Stopp aller Haushaltsmittel bei klimaschädlichen Vorhaben (Ostumgehung, Nordwall, Kollerscher Wald, etc.) bedeuten. Wenn es gelingt, Klimaschutz gleichermaßen zu einem wirtschaftlichen wie politischen Erfolgsfaktor zu machen, werden Otte, Lühmann, Nigge und Co. bald aus Celles politischer Landschaft verschwunden sein.

Bis alle sinnvollen Maßnahmen umgesetzt sind, werden wohl noch Jahrzehnte vergehen. Es könnte dennoch funktionieren, aber die schlichte Erkenntnis ist, dass es nur unter radikalen Änderungen und Einschränkungen im Privaten geht. Unter Verzicht! Dieser Verzicht muss durch etwas Positives ersetzt werden. Klimagerechtes Verhalten muss der neue Maßstab sein, und wir können und müssen ihn entwickeln. Jetzt müssen großzügige Anschubfinanzierungen für die vielen Projekte klimaneutraler Energiegewinnung und -speicherung her, statt weiterhin Subventionen in fossile Energieträger oder in die verrückt gewordene Agrarwirtschaft zu pumpen.

Eins ist sicher, der Klimawandel hat uns erfasst und geht unerbittlich weiter. Je schneller es zur Erderwärmung kommt, je stärker die planetarischen Grenzen überschritten werden, je tiefer der ökologische Fußabdruck wird, desto größer werden auch die Kriegsgefahren. Ganze Regionen werden unbewohnbar, sind von Dürre oder Überschwemmungen betroffen, Wetterextreme gefährden riesige Landstriche. Millionen Menschen werden dann auf der Flucht sein. Daraus erwachsen neue Verteilungskonflikte. Denn es ist eine Illusion, es könne grüne Oasen des Wohlstands auf einer zunehmend unwirtlichen Welt geben. Die globale Welt droht zu einer zerbrechlichen Einheit zu werden, weil es bisher kein wirtschaftliches und soziales Modell gibt, das sozial und ökologisch kompatibel ist. Insofern rast die Menschheit auf den verhängnisvollen Zeitpunkt zu, an dem das Zusammenspiel von Klimawandel, Artensterben und Wasserknappheit negative Synergien mit nachholender Industrialisierung und weiteren 1,5 Milliarden Menschen auslösen wird, die jenseits unserer Vorstellungskraft liegen. Dieser Zeitpunkt wird schon bald erreicht sein. Auch die absehbare Ressourcenknappheit wird nicht nur Verteilungskämpfe auslösen, sondern Kriege. Wenn wir uns weiter weigern, entschlossen im Interesse der ganzen Menschheit zu handeln, vergrößern wir unübersehbar die Kriegsgefahren. Jede und jeder sollte begreifen, dass nach aller historischen Erfahrung der Krieg keine Grenze in sich hat. Besorgnis erregende Ankündigungen waren jetzt von der neuen Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer zu hören. Sie gibt der NATO „die klare Zusage“ für die Bundesrepublik die Militärausgaben bis 2024 in Richtung zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen. Zwei Prozent, das hört sich wenig an, aber um das Zwei-Prozent-Ziel zu erreichen, müsste Deutschland insgesamt ca. 85 Milliarden Euro für das Militär ausgeben. Allein für den weiteren Ausbau des Bundeswehr-Standortes Celle kündigt AKK 30 Millionen Euro an.

So lange die Generation mit der „Gnade der frühen Geburt“ untätig bleibt, wird es für die Generation mit der „Ungnade der späten Geburt“ wohl eher zur Apokalypse kriegerischer Selbstvernichtung kommen, als zur Selbstvernichtung durch Umweltzerstörung.

Kein Grund zur Panik?