Ostumgehungs-Lobby polemisiert gegen BUND – und Recht & Gesetz

Länger als der Dreißigjährige Krieg (1618 bis 1648) dauert in Celle nun schon der Glaubenskrieg um die Ostumgehung (1976 bis heute). Mit fast religiösem Wahn beten die Verkehrs-Fanatiker ohne Unterlass ihre immer selbe Glaubenserkenntnis herunter: Der Heilsbringer für alle Celler Verkehrsprobleme ist die Ostumgehung! Zu dumm für die Gläubigen, dass dieser Heilsbringer, von den Weisen aus dem niedersächsischen Straßenverkehrsamt (NLStBV) geplant, ein Naturschutzgebiet durchkreuzen soll. Der große Kreuzzug (Planfesstellungsbeschluss) Anno Domini 2011 wurde vom BUND wegen eklatanter fachlicher und rechtlicher Mängeln beklagt und vom OVG Lüneburg als „vorläufig nicht vollziehbar“ erklärt. Der gerichtlich verordnete Baustopp wurde als „Fledermaus“-Urteil im April 2016 sakrosankt: „Die Planung ist rechtswidrig und nicht vollziehbar.“ Den Weisen aus dem NLStBV wurden damit per Urteil rechtswidrige Planungen nachgewiesen. Ausgerechnet Vampire haben zur Verteufelung des Heilsbringers Ostumgehung beigetragen.

Im Mai 2018 versuchten die Weisen aus Niedersachsen im Änderungsplanfeststellungsbeschluss Gold, Weihrauch und Myrrhe für die Vampire nachzulegen. Doch auch die Myrrhe mussten sie behalten, denn der BUND beklagt im April 2019 die weitere Nichteinhaltung von gesetzlichen Vorgaben im Änderungsplanfeststellungsbeschluss.

Nun schließt sich den Glaubenskriegern der Fahnenjunker Dirk Heindorff (SPD Ortsratsmitglied Altencelle) mit seinen roten Bannern an: Wir haben die Schnauze voll! >BUND - Nein Danke< Weiterbau Ostumgehung - jetzt!!! Der BUND ist jetzt der Beelzebub gegen den es im „heiligen“ Krieg anzukämpfen gilt. Der Herold der Glaubenskrieger (Michael Ende CZ) bläst so laut zum Kampf für die „heilige“ Sache, dass sich ein weiterer Scheinheiliger aus der Deckung traut: Seine OBerglaubwürden Jörg Nigge! Gerade noch hat er sich als AKH-Aufsichtsrat wegen eines Millionen-Kredites mit folgender Begründung aus der Verantwortung geschlichen: „Es gibt zu viele Beispiele in unserem Land, bei dem Politik zu Lasten der Steuerzahler einen nicht umkehrbaren Weg durch Gewährung von Hilfen eingeschlagen hat, weil ohne die Zusage immer weiterer Hilfen die vorherigen verloren wären. Ähnlich wie beim Klimaschutz wird in den Fällen zu Lasten künftiger Generationen agiert.“ Nun fordert er ein „deutliches Bekenntnis“ für den Heilsbringer Ostumgehung. Sein Glaubensbekenntnis für das 100-Millionen-Steuergeld-Projekt zu Lasten künftiger Generationen lautet: „Es muss jetzt aller Einfluss ausgeübt werden, um die weiteren Teile der Ortsumgehung beschleunigt anzugehen, vor allem aber das unselige Gesetz, welches Interessengruppen wie dem BUND überhaupt erst diesen Einfluss gewährt, zu kippen.“

An geltende Gesetze wie z.B. das Urheberrecht hat sich unser OBerplagiarius Nigge schon vor seiner Amtszeit (s. revista #81) ungern gehalten. Das „unselige Gesetz“, das der OBerseelenheilige Nigge kippen möchte, wurde 2006 als >Allgemeine umweltrechtliche Verbandsklage< im Bundesnaturschutzgesetz verankert. In einer Studie des Umweltbundesamtes heißt es: „Generell lässt das Klageverhalten der Umweltverbände den Schluss zu, dass diese ihre knappen Ressourcen Zeit und Geld sehr sorgfältig und rational einsetzen. Daher wird grundsätzlich nur bei eklatanten fachlichen und rechtlichen Mängeln ein Rechtsbehelf eingelegt.“ Keiner der Glaubenskrieger kommt auf die Idee, die Weisen aus Niedersachsen und ihren Oberbefehlshaber (Verkehrsminister Bernd Althusmann CDU) aufzufordern, sich endlich an geltende Gesetze zu halten. Statt dessen soll der Beelzebub (BUND) seine Klage zuru?ckziehen und der OBerjustizschwachmeister Jörg Nigge will „unselige Gesetze“ kippen. Kaum zu glauben!