-- 04.06.2022 -- / Degrowth Day

Zum „Tag es guten Lebens für alle“ hatte die Celler Klimaplattform zu einer Fahrradausfahrt eingeladen. Die Teilnehmenden radelten zum Betriebshof des Vereins „Greenhagen“, einer der Mitgliedsinitiativen der Plattform. Auf dem Weg dorthin stoppte der Fahrradkorso an mehreren Stellen: „Hier wird Nachhaltigkeit gelebt und der Postwachstums-Gedanke realisiert“, lobte Michael Weinrich, Sprecher der Klimaplattform, das Engagement dieser Geschäfte und Einrichtungen. Fairkauf, Die Loserei, der Weltladen, der Lobetal Frischemarkt, die Stadtbibliothek, der Umsonstladen, die Foodsaving-Initiative, der Kaufladen/Biohof Knoop in Altencelle erhielten ein kleines Dankschreiben der Klimaplattform: „Wir freuen uns, dass es in Celle Stadt und Land so viel gute Beispiele gibt, dass wir gar nicht alle nennen oder besuchen können.“

Am Zielpunkt in Nienhagen wurden die Teilnehmenden von Vorstand und Mitgliedern des Vereins „Greenhagen“ empfangen und bewirtet. Nach einigen interessanten Informationen zum Verein gab es die Gelegenheit, die E-Autos und -Fahrräder anzusehen und Probe zu fahren. Ein gelungener Abschluss zum Tag des guten Lebens für alle.

-- 10.06.2022 -- / Raul Zelik

Der Schriftsteller und Autor Raul Zelik stellte in Celle sein aktuelles Buch „Wir Untoten des Kapitals“ vor; Untertitel: „Über politische Monster und einen grünen Sozialismus“. Kurz zusammengefasst: Ohne eine Stärkung des Gemeineigentums, so Zelik, werden weder der ökologische Kollaps noch der drohende Sturz in den Autoritarismus zu verhindern sein. Die vielfältige Krise bedarf eines großen emanzipatorischen Gegenentwurfs.

-- 11.06.2022 -- / Defend Kurdistan

Die Solidaritätsplattform „Defend Kurdistan“ hatte weltweit zu Demonstrationen aufgerufen. In Celle führten die feministische Organisierung „Gemeinsam Kämpfen - für Selbstbestimmung und demokratische Autonomie“, der Zentralverband der ezidischen Vereine (Nav-Yek), der Dachverband des Êzîdischen Frauenrats e.V. (SMJÊ), Attac Regionalgruppe Celle und „Rheinmetall entwaffnen“ – eine Kundgebung in der Zöllner Straße durch. Hintergrund:

Der türkische Staatspräsident Erdogan hatte erneute Militäroperationen gegen die selbstverwalteten Gebiete in Westkurdistan und Syrien angekündigt. Dort begeht das türkische Militär spätestens seit seinen völkerrechtswidrigen Annexionen 2018 und 2019 immer wieder Kriegsverbrechen durch ethnische Vertreibung, gezielte Angriffe gegen die Zivilbevölkerung und dem Zerstören der Lebensgrundlage durch Trinkwasserknappheit und Verbrennen von landwirtschaftlichen Flächen. Es ist die Zivilbevölkerung, die sich als Verbündeter der NATO gegen den so genannten islamischen Staat (IS) gestellt hat und den europäischen Frieden teuer erkauft hat. Aus den angegriffenen Gebieten gibt es immer mehr Berichte und Untersuchungsergebnisse zu Giftgaseinsätzen. All diese Verbrechen finden in der hiesigen Öffentlichkeit keine Aufmerksamkeit, sondern im Gegenteil, der türkische Staat wird hofiert und militärisch, wie wirtschaftlich unterstützt.

-- 12.06.2022 -- / Ellen Sterk

Auf der Terrasse des Bunten Hauses stellten zwei Mitautorinnen das Buch „Verändern wollte ich eine Menge – Aus dem Leben der Internationalistin Ellen Stêrk“ vor. Über Briefe, Erinnerungen und Informationen ermöglicht das Buch eine Auseinandersetzung mit der feministischen Internationalistin Ellen Stêrk, die 2016 an einem Krebsleiden gestorben ist.

-- 18.06.2022 -- / Eschede

Mehr als hundert Menschen demonstrierten in Eschede gegen eine sogenannte Sonnwendfeier der NPD. Die Demonstration zog vom Bahnhof bis vor das NPD-Zentrum Hof Nahtz, um in Sicht und Hörweite des Hofes ihren Unmut zu äußern. Auf dem Hof hätten sich sechs Teilnehmer der Sonnwendfeier gezeigt, sagte eine Polizeisprecherin gegenüber dem Evangelischen Pressedienst. - Vormittags hatte die NPD mit vier Personen, darunter der JN-Bundesvorsitzende Sebastian Weigler, einen „Info“-Stand an der B 191 durchgeführt. Dieser wurde auf der gegenüberliegenden Straßenseite von Protest durch gut 60 Antifaschist:innen begleitet. Weigler behauptete hier, die Sonnenwendfeier habe schon am Vortrag stattgefunden. - Parallel fand zusätzlich im Bürgerpark als Zeichen des Protests ein Picknick statt, durchgeführt vom Escheder Bündnis gegen Rechts.

-- 25.06.2022 -- / Stadtteilversammlung

Bei der zweiten selbstorganisierten Stadtteilversammlung von Neuenhäusen im Triftpark berichteten die Arbeitsgruppen Ökologie, Begegnungsorte, Kultur und Frauen/Diverspersonen/Kinder-Brunch, was in den letzten Monaten gemacht wurde. In offenen Themengruppen wurden weitere Ideen für die Zukunft im Stadtteil entwickelt. Konkrete Punkte waren u.a. ein Stadtteilladen, der entstehen soll, der Erhalt der Bäume in der Breiten Straße, ökologische Fahrradtouren und weitere kulturelle Momente, wie Filmvorführungen und einen Geschichtsspaziergang.

Die "Solidarische Initiative Neuenhäusen" wird also auch in Zukunft das Zusammenleben und den Austausch im Stadtteil intensivieren. So laden die verschiedenen AGs weiterhin alle Interessierten ein, mitzumachen und halten über neuenhaeusen.noblogs.org und per Mail über ihre Angebote auf dem Laufenden.

-- 29.06.2022 -- / Misogynie

Die Abiturient:innen der BBS I &II versuchten sich beim diesjährigen Abi-Umzug im „Dissen“ gegen die Gymnasien, indem sie ihre Wagen mit Transparenten behängten, auf denen Sprüche standen wie: „Huren Blasen Gern“, „Hochgradig Besonders Gefickte" oder „KAV bläst nicht nur Trompeten“. Uns wundert zumindest, dass Mitschülerinnen diesen frauenfeindlichen Dreck mitmachten. Von wegen Reifezeugnis.

-- 28.07.2022 -- / Earth Overshoot Day

Zum diesjährigen Erd-Überlastungstag, englisch: Earth Overshoot Day, haben Aktive der Celler Klimaplattform in der Altstadt eine Mahnwache durchgeführt. Am 28. Juli hat die Menschheit alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die die Erde innerhalb eines Jahres zur Verfügung stellen kann. „Wir begegnen der Endlichkeit der Ressourcen nach wie vor mit einer unendlichen Ignoranz“, so Cornelia Döllermann-Nölting.

Mit Info-Tafeln wurde verdeutlicht, wie der Erdüberlastungstag in den vergangenen 50 Jahren immer weiter nach vorn gerückt ist. 1972 etwa war es der 10. Dezember; der Ressourcenverbrauch hatte die Kapazitäten der Erde also nur knapp überschritten.

Doch der Verbrauch ist bekanntermaßen sehr ungleich verteilt. Die 10 Prozent der reichsten Menschen sind verantwortlich für fast die Hälfte der CO2-Emissionen, während die ärmste Hälfte der Weltbevölkerung nur auf gerade mal 10 Prozent kommt. Und dieses Verhältnis gilt ähnlich auch beim Blick auf die einzelnen Industriegesellschaften.

„Die Gesellschaften des globalen Nordens müssen daraus Konsequenzen ziehen. Jedes Weiter-So macht unseren Planeten für zukünftige Generationen unbewohnbar“, so Döllermann-Nölting: „Die Hoffnung auf rein technologische Lösungen hinsichtlich der Klimakatastrophe führt in Sackgassen. Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen müssen zum Maßstab werden für die unaufschiebbare sozial-ökologische Transformation.“