Anti-AKW-Bewegung plant viele Aktionen

Das einzige, was an einem Atomkraftwerk sicher ist, ist der Profit der Betreiber. Pro Tag spült ein einziges AKW ca. 1,5 Mill. Euro in die Kassen von E.on, EnBW, Vattenfall und RWE. Deshalb, und nur deshalb will die Bundesregierung eine Verlängerung der Laufzeiten über den so genannten „Atomkonsens“ hinaus.

Schon dieser „Konsens“ diente der risikofreien Profitmacherei, denn auf die bei einigen AKWs erforderliche Sicherheitsnachrüstung wurde darauf aufbauend verzichtet. Das Risiko bleibt bei der Bevölkerung. Bekanntlich entstehen im atomaren Betrieb radioaktive Substanzen, die wie Plutonium für viele hunderttausend Jahre von der Biosphäre abgeschirmt werden müssen. Dafür gibt es bis heute kein schlüssiges Konzept. Auch im Normalbetrieb sind AKWs giftig, wie die signifikant erhöhte Leukämierate bei Kleinkindern in der Nähe von AKWs zeigt. Atomkraftwerke sind nicht sicher, sie gehören abgeschaltet, sofort und ohne jeden Kompromiss.

 

„.ausgestrahlt“ und andere Organisationen haben am 18. September eine Großdemo in Berlin angesetzt; Motto: „Die Zukunft der Atomenergie heißt Abschalten.“ Wie schon zur Menschenkette im April wird es aus Celle einen oder mehrere Busse geben, der/die AKWGegner_innen nach Berlin bringen; organisiert diesmal vom Wahlkreisbüro der SPD-BundestagsabgeordnetenLühmann und den Bündnisgrünen (Anmeldungen über Bernd Zobel: Tel. 05141 / 36946.

Nicht nur der Streit um die Zukunft der AKW ist  neu entbrannt, sondern auch die Auseinandersetzung um den Umgang mit den strahlenden Abfällen. Obwohl errwiesen ist, dass der Salzstock Gorleben nicht geeignet ist, um dort über Jahrtausende hochradioaktiven Atommüll sicher zu lagern, will die Bundesregierung das dort geplante Endlager weiterbauen. Die Verlängerung des Rahmenbetriebsplans soll mit einer Wendland- Blockade beantwortet werden (siehe S. 14). Zusätzlich ist für November ein neuer Castor-Transport in die oberirdische Zwischenlager-Halle in Gorleben geplant.

Im Oktober soll es deshalb an allen Castor-Strecken Aktionen geben. Zuletzt ging es immer auch durch Celle. Eine konkrete Aktion steht noch nicht fest, aber es wird eine lokale Beteiligung an diesem Protest geben.

Einen Schwerpunkt aber will das Celler Forum gegen Atomenergie in diesem Jahr auf den so genannten „Spazierenden Sicherheitscheck“ legen. Entlang der Transportstrecke, an Brücken und Tunnel, Wiesen und Wäldern, Straßen und Bahnhöfen soll in möglichst vielen Kleingruppen ein alternativer „Technischer Überwachungsverein“ agieren. Direkt am Gleiskörper soll dabei mit Transparenten & Plakaten, Lärm & Musik, Großpuppen & Atommülltonnen protestiert werden. Ein direkter Zweck der Aktion ist, den Transport langsamer zu machen, da dieser in den vergangenen Jahren oftmals zwischen Celle und Uelzen mit über 100 km/h fuhr. Bei diesem hohen Tempo ist das Austreten von Radioaktivität bei einem Unfall kaum noch auszuschließen. - Wichtig: Die beteiligten Anti-AKW-Initiativen aus der Region werden diese Aktion öffentlich ankündigen, und: Schienen und Gleise werden bei der Aktion nicht betreten (schließlich handelt es sich um eine ICE-Strecke).

Zur Vorbereitung auf die Berliner Demo zeigt das Forum gegen Atomenergie am Di., den 14.9., um 20 Uhr im Kino 8 ½ den TV-Film: „Der große Bluff. Die falschen Versprechen der Atompolitik“ mit anschließender Diskussion.

Der „Spazierende Sicherheitscheck“ wird ausführlich mit einer Info-Veranstaltung am Dienstag, den 12. Oktober, 20 Uhr im Bunten Haus, vorgestellt; Referent ist Bernd Ebeling von der BI Uelzen, die diese Aktionsform im Jahr 2008 schon einmal erfolgreich durchgeführt hat.

Zur diesjährigen Auftaktdemo zum Castor-Transport am 6. oder 13.11. in Dannenberg wird das Forum gegen Atomenergie wie üblich einen Bus organisieren. Das Kino 8 ½ zeigt übrigens schon am 20./21.8. den äußerst empfehlenswerten Film „Die 4. Revolution – Energy Autonomy“ zeigen – also: Falls Ihr dies rechtzeitig lest - Hingehen! {jcomments on}