Anfang November wird der nächste Castortransport nach Gorleben kommen. Die Atomlobby will den Salzstock im Wendland zum Endlager machen - als Rechtfertigung für Laufzeitverlängerung. „Schluss mit dem dreckigen Atomgeschäft!“ fordern Atomkraftgegner. In Dannenberg findet am 6.11. um 13 Uhr eine Kundgebung statt. Von Celle aus fahren Bus(se), 9.30 ab Schützenplatz; Anmeldungen unter 05141-31566.
Ist der Transport im Wendland, gibt es zwei große Aktionsformen, mit denen die Anti-AKW-Bewegung zeigen will: Gorleben darf nicht Endlager werden – und die Atomkraftwerke müssen sofort stillgelegt werden. Zum einen führt „X-tausendmal quer“ erneut eine Blockade auf der Straßentransportstrecke durch. Zum andern wollen sich Castor-Gegner_innen an der Bahnstrecke zwischen Lüneburg und Dannenberg zu schaffen machen: „Castor schottern“ ist das Motto der Aktion, die darauf abzielt, wenn die Strecke für den Transport gesperrt ist, die Schottersteine aus dem Gleisbett zu entfernen, um die Strecke unbefahrbar zu machen. {jcomments on}
DEZENTRALE AKTION
Viele Atomkraftgegner_innen können oder wollen sich nicht an diesen Aktionen beteiligen. Aber: Viele von ihnen wohnen in Städten und Gemeinden, durch die der Castor fährt. Das ist der Ausgangspunkt für eine dezentrale Protestaktion:
Kommt der Castor, wollen Hunderte auf den Brücken oder entlang der Strecke protestieren. Kleingruppen wollen auf den Brücken mit Fahnen, Transparenten, Atomtonnen, Fackeln, Laternen ihren Protest sichtbar macht. Oder sie wollen direkt an die Strecke gehen, gewissermaßen als „Technischer Überwachungsverein“, um dort an (nicht auf!) den Gleisen mit „Lärm und Licht“ den Transportzug dazu zu zwingen, langsamer zu fahren. Zwischen Celle und Uelzen hatte der Transport vor zwei Jahren ein Tempo von über 100 km/h.
Das Celler Forum gegen Atomenergie ruft zu dieser Aktion unter dem Motto „Spazierender Sicherheitscheck“ auf. Wer sich vernetzen oder koordinieren will, sollte am Di., den 2. November, um 20 Uhr zu einem Treffen ins Bunte Haus kommen; Dort soll eine gemeinsamen Telefonkette für den Zeitpunkt des Transports „installiert“ werden, aber auch Gruppenbildungen vonstatten gehen und Streckenabschnitte verteilt werden.
Rote Karte für Atomkraft!
Demoaufruf
Statt endlich abzuschalten wollen die Energiekonzerne RWE, EON, Vattenfall und EnBW ihre Atomkraftwerke noch jahre- und jahrzehntelang weiter betreiben und täglich eine Million Euro für jedes Atomkraftwerk extra kassieren. Der Regierung und den Konzernen geht es nur um eins: Profite auf Kosten der Sicherheit. Doch jedes Atomkraftwerk ist eine Zeitbombe, und jedes Quäntchen Atommüll, das beim Weiterbetrieb anfällt, ist ein Gramm zu viel. Wir stehen am energiepolitischen Scheideweg: Wird weiter auf Dinosauriertechnologien gesetzt - oder umgehend und konsequent auf Erneuerbare Energien umgestiegen?
Die Alternativen sind längst da, man muss sie nur durchsetzen. Die Zukunft gehört den Erneuerbaren Energien – im Gleichklang mit Energiesparen und Steigerung der Energieeffizienz!
Atommüll ohne Ende
Weltweit gibt es kein Endlager für hochradioaktive Abfälle. Das hat einen einfachen Grund: das Teufelszeug ist hochgiftig und muss für eine Million Jahre sicher von der Biosphäre abgeschlossen werden. Ein Ding der Unmöglichkeit. Wie schnell die Endlagerpläne platzen, zeigen die havarierten Atommülllager Asse II und Morsleben. Die Asse säuft ab, und Morsleben stürzt ein. Nicht 30.000 Generationen Sicherheit, nur eine Generation Unsicherheit reichte, um das Märchen vom sicheren Endlager zu entlarven. Wir fordern Konsequenzen: Hört sofort damit auf, Atommüll zu produzieren, ihr könnt mit dem vorhandenen schon jetzt nicht umgehen!
Mit Gorleben kommen sie nicht durch!
Demokratie endet, wo es um Atommüll geht: In Gorleben wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit und ohne Beteiligungsrechte der Allgemeinheit ab dem 1. Oktober 2010 die „untertägige Erkundung“ wieder aufgenommen, das heißt, dass der Schwarzbau Gorleben so vollendet werden soll. Der Salzstock in Gorleben, das wissen wir, ist wegen seines Grundwasserkontakts und der nahen Gasfelder als Endlager völlig ungeeignet. Die Standortentscheidung in den Siebzigerjahren war nie geologisch begründet, Gorleben wurde alternativlos und willkürlich politisch ausgewählt. „Erkundung“ bis zur Fertigstellung? Nicht mit uns! [...]