Revista #70
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Friede den Hütten! Krieg den Palästen!
Georg Büchner
Diese Losung von Büchner zu Beginn des „Hessischen Landboten“ ist unsere Antwort auf die fünf Millionen schwere Landesausstellung „Als die Royals aus Hannover kamen“, zu der im Residenzmuseum im Celler Schloss der Ausstellungsteil „Reif für die Insel“ (zum machtpolitischen Aufstieg der Welfendynastie) zu sehen ist. Unser Redaktionsschluss liegt vor der Ausstellungseröffnung, weshalb wir nur ahnen, dass uns hier nicht die „Fette Kröte Monarchie“ präsentiert wird, sondern „museumsdidaktisch Fundiertes“ für „Goldene Blatt“-Leser*innen. Was können wir denn „lernen“ aus der Geschichte des königlichen Adelspacks? Nicht viel – außer vielleicht, dass die Guillotine auch bei den Georgs I. - III. kein blaues Blut zu Tage gefördert hätte? Hinten im Heft findet ihr das Lied „Ein königliches Frühstück“, das wir aus der allerersten Ausgabe des „legendären“ Celler ZÜNDEL hervorgekramt haben. Den Namen des Komponisten und Texters verschweigen wir mal, weil seine Herrschaftskritik heute etwas anders ausfällt – unsere ja auch.
Ansonsten nehmen wir den Celler TRIALOG zum Anlass, uns mit dem Rheinmetall Konzern auseinanderzusetzen, dessen „Herz“ - so der Vorstandsvorsitzende Papperger – in Unterlüß schlägt.
Ansonsten wünscht euch einen sonnigen Sommer
– eure revista
Revista #69
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Well the banker’s got plenty but I ain’t got any
And we just get deeper in debt
And I’m working like a slave but there’s nothing left to save
And we just get deeper in debt
John Wheeler
Gern hätten wir in dieser Ausgabe schon erste Ergebnisse aus der Hexenküche der KGSt-Sparkommission mitgeteilt, aber wie ihr selbst mitbekommt, ergehen der Oberbürgermeister und einige Ratsfraktionen sich lieber in Krawall & Klamauk, anstatt für die Öffentlichkeit transparent zu diskutieren. Es wird Zeit, den Titel „Bürgerkommune“ zurückzugeben – wie es einige unserer politischen Spitzenkräfte zuletzt mit ihren Doktortiteln handhaben mussten.
Leider sucht uns im September erneut der CELLER TRIALOG heim. Da wir uns wünschen, dass sich dieses Jahr mal ein paar mehr Leute den „Masters of War“ in den Weg stellen, behelligen wir euch mit einem ersten Päckchen an Informationen. Ihr sollt wenigstens nicht sagen können, ihr hättet von nichts gewusst.
Gibt's nicht auch was Positives? Schaut auf die letzte Seite: Jede Menge spannende Konzerte im „Herzog Ernst“ & „Aimelys Fabrik Lounge“ - und Esther Bejarano und die Microphone Mafia kommen am 24. Mai nach Celle.
bis denne – eure revista
PS.: Wir danken einer Leserin für den Hinweis auf ein Zitat, das uns entgangen wäre, und einem Leser für seine satirische „Collage“ zum Lokalgeschehen.
Revista #68
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Gerade hören wir von Außenminister Steinmeier, dass die in der Ukraine verabschiedeten Gesetze zur Einschränkung der Versammlungsfreiheit „in eine Sackgasse“ führen. Und Originalzitat: „Repression darf keine Antwort auf eine politisch kontroverse Debatte sein.“ Worum geht es? Zitieren wir mal einen beliebigen Presseticker: „Künftig kann der nicht erlaubte Aufbau von Bühnen oder Zelten an öffentlichen Orten mit bis zu zwei Wochen Haft bestraft werden. Bis zu fünf Jahre Gefängnis drohen bei der Blockade öffentlicher Gebäude, Demonstranten mit Masken oder Helmen können [...] künftig mit Geldbussen bestraft werden.“ Ach was? In Deutschland kann eine Zuwiderhandlung gegen das Vermummungsverbot mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr geahndet werden. Vor zwei Jahren setzte die Polizei in Frankfurt bei den »Blockcupy-Tagen« ein nahezu komplettes Demonstrationsverbot rund um die EZB durch. Selbstverständlich kann hierzulande jede Blockade als Nötigung verfolgt werden; Strafmaß: bis zu drei Jahren. Kann Politik verlogener sein?
Am Wochenende, als wir über der Endredaktion dieses Heftes sitzen, wäre Arno Schmidt 100 Jahre alt geworden. Er starb 1979 an den Folgen eines Hirnschlags. Und wir – wir bangen gerade darum, dass der Macher unserer website die schweren Folgen seiner Hirnblutung und des folgenden Schlaganfalls soweit übersteht, dass wir vielleicht doch irgendwann wieder am Samstag mit ihm im Cafe Wichtig sitzen können, im Rio’s Gin »verkosten« und über die »Arabellion« streiten können. Dafür drücken wir alle Daumen, die wir haben. Ihr werdet in den nächsten Monaten auf seine sarkastisch-ironischen Aufmacher unserer website verzichten müssen.
bis zur nächsten Ausgabe – eure revista
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