Revista #79
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Hier der Link zum Download der April/Mai-Ausgabe 2016
Einige Hauptartikel gibt's jetzt auch wieder Online. Dieses Mal sind das:
Lobbyismus pur: „Frack, baby, frack“
UmF: Land senkt Unterbringungsstandards
Afghanische Jugendliche - Gefährdet durch Missbrauch und Rekrutierung
Unsere Pferdestärken werden (nicht) elektrisch
Zu den Illusionen der Elektromobilität
Laternengespräche: „Wäre der Geruch nicht gerade der von Metzgern“
Interview zu „Fluchtpunkt Celle“ mit Peter Schanz
Anja Schindlers türkishimmelblaue Wunderkammer
Josh Smith im Herzog
Ansonsten kam es ja, wie es kommen musste: freie Fahrt für den Warenverkehr, aber Grenzen dicht für Flüchtlinge. Und nicht nur, weil die AfD zweistellige Wahlergebnisse erzielt, atmet der Mainstream auf und sieht im gesellschaftlichen und politischen Rechtsruck eine angemessene Reaktion darauf, dass die Festung Europa ein halbes Jahr die Zugbrücke heruntergelassen hatte.
Deshalb ist es eigentlich um so wichtiger, dass der halbwegs aufgeklärte Teil der Gesellschaft dagegenhält. Das aktuell am Schlosstheater laufende Stück „Fluchtpunkt Celle“ gehört dazu. Wir haben mit dem Autor und Regisseur Peter Schanz ein ausführliches Interview geführt, bevor er drei Tage später von der Intendanz des Hauses vor die Tür gesetzt wurde.
Wieder mal ist das Heft 36 Seiten stark geworden, was uns veranlasst, unsere Leserinnen und Leser darauf hinzuweisen, dass wir gelegentliche Spenden – egal ob klein oder groß – gern auf unserem Konto eingehen sehen. Wir verschonen Euch ja nicht mit Besserwisserei, aber immerhin mit Reklame.
Eure revista
Revista #78
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Im neuen Jahr mussten wir aus Sicherheitsgründen unseren Online-Auftritt updaten. Auf der Oberfläche ist aber alles beim Alten geblieben. Ein Großteil der Beiträge befassen sich diesmal mit dem Thema Flüchtlinge. Wir berichten über den Rausschmiss der Gruppe AK Asyl & Migration aus dem Scheuener Flüchtlingslager, wobei wir in einem ausführlichen Interview beleuchten, wieso es dazu kam. Im weiteren veröffentlichen wir die Stellungnahme des Niedersächsischen Flüchtlingsrates zu den Ereignissen der Silvesternacht in Köln sowie einen Bericht von einer Gruppe aus Halle/Leipzig, die im Herbst Flüchtlinge auf der sogenannten Balkanroute versorgt haben.
Kommunalpolitisch befassen wir uns noch einmal mit dem Haushalt der Stadt Celle und der Umwandlung der Abwasserwirtschaft von einem Regie- in einen Eigenbetrieb und damit, welche Risiken damit für eine Privatisierung verbunden sind. Die Laternengespräche finden statt ums Thema "Pariser Klimagipfel". Und da die CZ nicht darüber berichtet hat, ist ein bisschen untergegangen, dass sich OB Mende in einem Online-Beitrag für die Zeit lobbyistisch für die Celler Erdölzulieferindustrie stark gemacht hat; er will den Weg freiräumen fürs Fracken - genau das will in einem interessanten Positionspapier der Kreisverband Die Linke in Celle nicht.
Im Feuilleton geht's nochmal um die Straßennamensumbenennung (Rommel, Stülpnagel, 77er) und wir stellen Tim Wegeners neues Buch über die Lageberichte des Landkreises in den Jahren 1933 - 1945 vor. Es gibt eine Ankündigung des Konzerts von Gregor Hilden im Herzog Ernst und des Films "True Cost - der Preis der Mode", den der Weltladen und die Gruppe LIST im Kino achteinhalb zeigen. Erstmals seit Längerem mussten wir deshalb auf 36 Seiten gehen.
Wie immer gibt's einen ausführlichen Terminkalender, den wir in den nächsten Tagen auch hier online wieder auf den neuesten Stand bringen werden.
Das nächste Heft gibt's Anfang März.
Bis dahin
Eure revista
Revista #77
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„Du kennst mich doch, ich hab' nichts gegen Fremde. Einige meiner besten Freunde sind Fremde. Aber diese Fremden da sind nicht von hier!“
Methusalix
Die Festung Europa ist zur Zeit durchlässiger, als wir es für möglich gehalten haben. Und Deutschland ist ins Zentrum der Fluchtbewegung aus den Kriegs- und Armutsregionen gerückt. Wie 1989/90 haben viele von uns das Gefühl einer „Zeitenwende“ - ob es eine ist und wohin die Reise geht, ist aktuell jedoch kaum zu sagen. Deshalb unser Titelbild.
Von 1949 bis zum Bau der Mauer hatten 2,7 Millionen DDR-Bürger*innen rübergemacht. Das Ende der DDR wurde von der zweiten Abwanderungswelle begleitet. Die Massenflucht der Jahre 1988/89 über das befreundete Ausland (Ungarn, CSSR, Polen) führte bis Ende 1989 rund 880.000 Menschen in den Westen. In den folgenden vier Jahren verließen 1,4 Mio. Bürger*innen ihre ostdeutschen Herkunftsländer.
Ist der Westen Deutschlands das Paradies? Aus der Ferne betrachtet wohl ja. Die Realität war auch für viele Bürger*innen der DDR dann eine andere. Für die jetzt nach Deutschland Flüchtenden wird diese Erfahrung erheblich bitterer sein.
Was kann in dieser Zeit der Job sein von Bewegungslinken? Mal wieder die uneingelösten Ideen von "Freiheit - Gleichheit - Solidarität" in Stellung bringen gegen die Verwertungs- und Nützlichkeitserwägungen des kapitalistischen Alltags? Ja.
Unsere nächste Ausgabe erscheint wie üblich erst im Februar - bis dahin
Eure revista
Revista #76
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FIRE AND FORGET*
vergessen, nicht
sich erinnern
sich umdrehen und staub
aufs gedächtnis
feuern und vergessen
staub fällt aufs gedächtnis
auf waffen, die
feuern und feuern und
OSKAR ANSULL
* Werbespruch der Firma Rheinmetall aus den 80er Jahren
„Fire and Forget“ ist ein aus dem Militärjargon stammender Begriff für Waffensysteme, die aus gefahrloser Distanz zum „Feind“ ausgelöst werden. Das Gedicht ist aus Oskar Ansulls Band „Entsicherte Zeit“ aus dem Jahr 1988. Seit kurzem gibt es eine Postkarte mit dem Gedicht – kostenlos z.B. im Weltladen, im Rio's oder im Café Wichtig.
Das Foto auf der Titelseite ist in Unterlüß bei den „Feierlichkeiten“ zur Übergabe des von Rheinmetall (und Krauss Maffei) gefertigten Schützenpanzers Puma an die Bundeswehr entstanden – rechts Rheinmetallchef Papperger und (zweiter von links) der CDU-Bundestagsabgeordnete Otte.
„Fire and Forget“ steht auch für Verantwortungslosigkeit. Wer einen Rüstungskonzern leitet oder als Politiker die Produktion von Kriegswaffen und deren Export fördert, kann kein guter Mensch sein – da geben wir mal dem Papst recht.
Bis zur nächsten Ausgabe im November wünscht alles Gute - eure revista
Wir sehen uns zwischendrin mal am Sonntag, den 6.9., 14 Uhr, geht’s auf der Anlage des BGC um den „revista-cup“ - wer sich vor dieser Herausforderung drücken will, kann auch gleich auf unser Konto spenden; siehe unten. Ansonsten mehr auf Seite 26.
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