Revista #73
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Hallo,
diesmal gibt es an dieser Stelle einen äußerst erfreulichen Anlass anzuzeigen: Das Kino achteinhalb wird zwanzig Jahre alt. Wir freuen uns schon auf die große Gala am 7. Februar. Gestartet noch als „Zensor“ in Altenhagen hat das Kino seit 1996 seinen festen Standort auf dem Gelände der CD-Kaserne. Und ohne Übertreibung können wir sagen: Diese Stadt wäre ohne das „achteinhalb“ weit weniger lebenswert. Denn das Kino ist ja schon ein bisschen mehr als nur ein kleines „Lichtspielhaus“ - es ist für die Betreiber*innen wie die Besucher*innen auch ein sozialer Raum, in dem Bekannt- und Freundschaften „gepflegt“ werden und die gemeinsam gesehenen Filme dann immer Möglichkeiten und Anlässe für Diskussionen bieten, die weit über filmästhetische Fragen hinausgehen. Wie bei manchem anderen würde wohl erst ein Verlust die Bedeutung gänzlich offenbaren. Aber da das Kino ja auch die große finanzielle Hürde der Beschaffung einer neuen Filmtechnik genommen hat, steht den nächsten 10 Jahren nur wenig im Weg.
Bis denn – eure revista
Revista #72
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„Wir leben in einem Zeitalter der
Massenverblödung, besonders der
medialen Massenverblödung.“
Peter Scholl-Latour
Wo er Recht hatte, hatte er Recht, der alte Mann des Karl-May-Journalismus. Im lokalen Rahmen versuchen wir ja, der Verblödung entgegenzuwirken – wobei, selbstverständlich erreichen wir keine Massen.
Immerhin gibt es uns in diesem Herbst schon 15 Jahre, eine ungewöhnlich lange Zeit für ein rein „ehrenamtlich“ produziertes Blatt. Und wir sind inzwischen bundesweit gewissermaßen der letzte Dinosaurier. Uns ist jedenfalls kein anderes Print-Produkt mehr bekannt, in dem regelmäßig undogmatisch-links vor allem über lokales Geschehen geschrieben wird. Alle „Brüder und Schwestern“ haben sich in den vergangenen Jahren ganz verabschiedet oder in Internet-Portale transformiert.
Wir wollen diese Formwandlung (noch?) nicht mitmachen, weil wir uns einerseits nicht dem damit einhergehenden Aktualitätsfetisch beugen wollen, zum anderen weil wir denken, dass ihr fünf Seiten zur lokalen Ökostrom-Situation (wie in diesem Heft) vielleicht gedruckt lest, aber viele am Bildschirm wahrscheinlich nicht durchhalten.
Und damit zu „Pudels Kern“, wie wir Bildungsbürger*innen nach Faust 1 & 2 im Schlosstheater gern wieder sagen: Wenn es unseren Dinosaurier weiter geben soll, ist es auch an der Zeit, dass ihr ihn mal wieder füttert & zwar großzügig bitte – die Kontonummer findet ihr unten im Kasten & über die geänderte e-mail könnt ihr uns auch wieder erreichen. Ansonsten bis zum Februar
bis denne – eure revista
Revista #71
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"Politics is the entertainment division of the military industrial complex."
Frank Zappa
Hundert Jahre nach dem Beginn des Ersten und 75 Jahre nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs gerät die Welt gerade wieder mächtig aus den Fugen. Und fast die einzigen, die sich bei all dem Gemetzel und all den Gräueln die Hände reiben, sind die Bosse der Rüstungskonzerne. Die Kriege scheinen weit weg, und doch: Sie beginnen auch hier. Deshalb findet ihr in diesem Heft wieder jede Menge Kritik an Nationalismus, Rassismus und Militarismus.
Wir räumen (ungern) ein, dass wir keine einfache Antwort haben. Aber wir meinen zu wissen, dass Nationalismus und Rassismus aus der Welt verschwinden müssen – und wir meinen auch, dass die kapitalistische Konkurrenzgesellschaft und die von dieser „Wirtschaftsform“ hervorgerufene weltweite Ungerechtigkeit den Nährboden für jede Form dieses Wahnsinns bietet.
Und so teilen wir mit Bob Dylan eine Hoffnung auf das Ende der "Masters of War": "And I hope that you die / And your death'll come soon / I will follow your casket / In the pale afternoon / And I'll watch while you're lowered / Down to your deathbed / And I'll stand over your grave / 'Til I'm sure that you're dead."
Wir hoffen, euch bei der einen oder anderen Protestaktion zu sehen.
Bis dahin – eure revista
Revista #70
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Friede den Hütten! Krieg den Palästen!
Georg Büchner
Diese Losung von Büchner zu Beginn des „Hessischen Landboten“ ist unsere Antwort auf die fünf Millionen schwere Landesausstellung „Als die Royals aus Hannover kamen“, zu der im Residenzmuseum im Celler Schloss der Ausstellungsteil „Reif für die Insel“ (zum machtpolitischen Aufstieg der Welfendynastie) zu sehen ist. Unser Redaktionsschluss liegt vor der Ausstellungseröffnung, weshalb wir nur ahnen, dass uns hier nicht die „Fette Kröte Monarchie“ präsentiert wird, sondern „museumsdidaktisch Fundiertes“ für „Goldene Blatt“-Leser*innen. Was können wir denn „lernen“ aus der Geschichte des königlichen Adelspacks? Nicht viel – außer vielleicht, dass die Guillotine auch bei den Georgs I. - III. kein blaues Blut zu Tage gefördert hätte? Hinten im Heft findet ihr das Lied „Ein königliches Frühstück“, das wir aus der allerersten Ausgabe des „legendären“ Celler ZÜNDEL hervorgekramt haben. Den Namen des Komponisten und Texters verschweigen wir mal, weil seine Herrschaftskritik heute etwas anders ausfällt – unsere ja auch.
Ansonsten nehmen wir den Celler TRIALOG zum Anlass, uns mit dem Rheinmetall Konzern auseinanderzusetzen, dessen „Herz“ - so der Vorstandsvorsitzende Papperger – in Unterlüß schlägt.
Ansonsten wünscht euch einen sonnigen Sommer
– eure revista
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