Revista #74
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Hallo,
da es uns so besser in den Kram passte (wegen Gartenarbeit, "Urlaub" und allerlei anderer schöner und lästiger Alltagsnotwendigkeiten), ging das Heft für April und Mai so frühzeitig in Druck, dass wir den "Stinkefinger" in den Laternengesprächen nicht mehr unterbringen konnten - und wir ihn deshalb auch nicht den CDU-"Politikern" im Klein-Hehlerner Ortsrat zeigen konnten, die vom Rommeln nicht lassen wollen.
Trotzdem ist das Heft wieder pickepacke voll mit nützlichen und unnützen Informationen, zumeist über die kleine Welt vor unserer Haustür, in Teilen aber auch mit Geschichten aus der großen weiten Welt, die uns auf die Füße fallen. Dass es die REVISTA jetzt seit über 15 Jahren gibt, hat wohl auch damit zu tun, dass wir uns mit "issues" befassen, die über den Dunstkreis unserer kleinen Stadt hinaus kaum interessieren & wir aber meinen, uns hier auszukennen. Zu den ganz, ganz großen Fragen der Zeit haben wir zwar ebenso allerhand Analysen und Meinungen - aber wir üben uns in Zurückhaltung, weil Ihr das besser von den überregionalen Magazinen Eures Geschmacks zerlegen lasst.
Thematisch gibt's wieder einen großen Block zur SVG-Y-Trassen-Diskussion, diesmal zur Frage, was eigentlich das Dialog-Forum bringen kann - und was nicht. In der lokalen Energiepolitik ist ja einiges in Bewegung gekommen mit den Stadtwerken als neuem Akteur. Da stellen wir erfreut fest, dass die Geschäftsführung mit Ankündigungen hinsichtlich Investitionen in Regenerative Ernst macht, und registrieren unerfreut, dass gleichzeitig unser Lieblingsfeind, die Celle-Uelzen Netz GmbH (formerly known as SVO - und Teil des E.on-Konzerns) wegen des lästigen Konkurrenten gleich mal die Zuschüsse zum lokalen Klimaschutzfonds kürzt.
Dass und warum die große Welt der Freihandelsankommen den Stadtrat beschäftigen sollte, bringen wir Euch ebenso näher, wie wir Euch den Besuch der Ausstellung von Peter Basseler ans Herz legen, in dessen Schaukästen die kleine Welt um uns herum gewaltig ins Wanken gerät.
Griechenland ist Thema der Laternengespräche wie auch eines Artikels von Gregor Kritidis, mit dem Ihr im Mai auf einer Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung diskutieren könnt.
Unser Titelmacher hat sich auf einer Rückfahrt aus der Hauptstadt überlegt, dass wir Euch auf den 70. Jahrestag des "Celle Massacres" aufmerksam machen sollten - und auf das Mahnmal in den Triftanlagen, das merkwürdigerweise immer noch sehr viele Leute nicht kennen. Im Heft gibt's dazu insoweit etwas, als wir mit Reinhard Rohde und Tim Wegener zu ihrem demnächst erscheinenden Buch über "Frühe Berichte von der Verfolgung in Celle" ein Interview geführt haben, wie auch das Buch "Kindermord im Kranbkenhaus" des CZ-Blattmachers Andreas vorstellen.
Kulturell lohnt neben der Basseler-Ausstellung ein Gang in die Gotische Halle, wo noch die Ausstellung des Kunstvereins zu deren 50-jährigem Jubiläum läuft. Fürs Ohr empfehlen wir die Tim Mitchell Band, die am 20. und 21. April zwei Tage im Herzog Ernst gastiert. Und in Sachen Film weisen wir an dieser Stelle mal darauf hin, dass der Journalist Ulrich Chaussy, der Protagonist des Films "Der blinde Fleck" über das Oktoberfestattentat, sich am 7. Mai nach der Vorführung der Diskussion stellt.
Viel los im Frühling 2015, oder? - Das nächste Heft gibt's dann zum Juni.
Revista #73
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Hallo,
diesmal gibt es an dieser Stelle einen äußerst erfreulichen Anlass anzuzeigen: Das Kino achteinhalb wird zwanzig Jahre alt. Wir freuen uns schon auf die große Gala am 7. Februar. Gestartet noch als „Zensor“ in Altenhagen hat das Kino seit 1996 seinen festen Standort auf dem Gelände der CD-Kaserne. Und ohne Übertreibung können wir sagen: Diese Stadt wäre ohne das „achteinhalb“ weit weniger lebenswert. Denn das Kino ist ja schon ein bisschen mehr als nur ein kleines „Lichtspielhaus“ - es ist für die Betreiber*innen wie die Besucher*innen auch ein sozialer Raum, in dem Bekannt- und Freundschaften „gepflegt“ werden und die gemeinsam gesehenen Filme dann immer Möglichkeiten und Anlässe für Diskussionen bieten, die weit über filmästhetische Fragen hinausgehen. Wie bei manchem anderen würde wohl erst ein Verlust die Bedeutung gänzlich offenbaren. Aber da das Kino ja auch die große finanzielle Hürde der Beschaffung einer neuen Filmtechnik genommen hat, steht den nächsten 10 Jahren nur wenig im Weg.
Bis denn – eure revista
Revista #72
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„Wir leben in einem Zeitalter der
Massenverblödung, besonders der
medialen Massenverblödung.“
Peter Scholl-Latour
Wo er Recht hatte, hatte er Recht, der alte Mann des Karl-May-Journalismus. Im lokalen Rahmen versuchen wir ja, der Verblödung entgegenzuwirken – wobei, selbstverständlich erreichen wir keine Massen.
Immerhin gibt es uns in diesem Herbst schon 15 Jahre, eine ungewöhnlich lange Zeit für ein rein „ehrenamtlich“ produziertes Blatt. Und wir sind inzwischen bundesweit gewissermaßen der letzte Dinosaurier. Uns ist jedenfalls kein anderes Print-Produkt mehr bekannt, in dem regelmäßig undogmatisch-links vor allem über lokales Geschehen geschrieben wird. Alle „Brüder und Schwestern“ haben sich in den vergangenen Jahren ganz verabschiedet oder in Internet-Portale transformiert.
Wir wollen diese Formwandlung (noch?) nicht mitmachen, weil wir uns einerseits nicht dem damit einhergehenden Aktualitätsfetisch beugen wollen, zum anderen weil wir denken, dass ihr fünf Seiten zur lokalen Ökostrom-Situation (wie in diesem Heft) vielleicht gedruckt lest, aber viele am Bildschirm wahrscheinlich nicht durchhalten.
Und damit zu „Pudels Kern“, wie wir Bildungsbürger*innen nach Faust 1 & 2 im Schlosstheater gern wieder sagen: Wenn es unseren Dinosaurier weiter geben soll, ist es auch an der Zeit, dass ihr ihn mal wieder füttert & zwar großzügig bitte – die Kontonummer findet ihr unten im Kasten & über die geänderte e-mail könnt ihr uns auch wieder erreichen. Ansonsten bis zum Februar
bis denne – eure revista
Revista #71
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"Politics is the entertainment division of the military industrial complex."
Frank Zappa
Hundert Jahre nach dem Beginn des Ersten und 75 Jahre nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs gerät die Welt gerade wieder mächtig aus den Fugen. Und fast die einzigen, die sich bei all dem Gemetzel und all den Gräueln die Hände reiben, sind die Bosse der Rüstungskonzerne. Die Kriege scheinen weit weg, und doch: Sie beginnen auch hier. Deshalb findet ihr in diesem Heft wieder jede Menge Kritik an Nationalismus, Rassismus und Militarismus.
Wir räumen (ungern) ein, dass wir keine einfache Antwort haben. Aber wir meinen zu wissen, dass Nationalismus und Rassismus aus der Welt verschwinden müssen – und wir meinen auch, dass die kapitalistische Konkurrenzgesellschaft und die von dieser „Wirtschaftsform“ hervorgerufene weltweite Ungerechtigkeit den Nährboden für jede Form dieses Wahnsinns bietet.
Und so teilen wir mit Bob Dylan eine Hoffnung auf das Ende der "Masters of War": "And I hope that you die / And your death'll come soon / I will follow your casket / In the pale afternoon / And I'll watch while you're lowered / Down to your deathbed / And I'll stand over your grave / 'Til I'm sure that you're dead."
Wir hoffen, euch bei der einen oder anderen Protestaktion zu sehen.
Bis dahin – eure revista
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